Kirchen und Klöster in sanft hügeliger Landschaft umgeben von Weinstöcken, in den Fels geschlagene Höhlenklöster-und Siedlungen, die atemberaubende Landschaft der georgisches „Heerstraße“ bis
hoch hinauf in den Kaukasus, die wilde Natur in Svanetien mit ihren abgelegenen Wehrturmdörfern, Tiflis mit seinem einzigartigen Charme aus Orient und Okzident und schließlich die
Schwarzmeerküste …
Hinflug nach Tiflis - Tiflis - Mtskheta - Stephantsminda - Gori – Uplisziche – Borjomi - Achalziche
- Wardsia - Gelati – Kutaissi - Mestia – Ushguli - Batumi - Rückflug von Batumi
08.06. - 20.06.2024
Tag 01_ Anreise nach Tbilisi
(Tiflis)
Flug mit Turkish Airlines, (von verschiedenen deutschen Flughäfen) via Istanbul nach Tbilisi. Spät abends
Ankunft in Tbilisi. Drei Übernachtungen in Tbilisi
Tag 02_Tbilisi (Tiflis)
Tbilisi, Hauptstadt und mit 1.4 Mio. EW größte Stadt des Landes, liegt beiderseits der Ufer des Mtkvari. Im 10. Jh. galt Tbilisi als eine der bestbefestigten Städte und einer der bedeutendsten Handelsplätze der damaligen Zeit. Sieben Karawanenwege führten durch sieben Tore in alle Himmelsrichtungen. So wundert es nicht, dass im Laufe der Jahr-hunderte viele Völker hier ihre Spuren hinterließen.
Am südlichen Ufer des Mtkvari staffeln sich die farbigen, mit vielen Schnitzereien und Veranden dekorierten Häuser der Altstadt am Berghang. Über ihr thront die im 4. Jh. von den Persern errichtete Festung Narikala. Von hier oben schweift der Blick über die verwinkelten Gassen der Altstadt, das im Tal liegende Flussbett und hinüber auf das andere Ufer mit der Neustadt, die von der imposanten, erst jüngst vollendeten Sameba-Kathedrale dominiert wird, eine der größten orthodoxen Kirchen der Welt.
Heute steht
zunächst ein Spaziergang durch die Altstadt auf dem Programm. In schmalen Gassen reihen sich die Häuser mit unzähligen schmiedeeisernen Ornamenten und mit Wein berangten Veranden aneinander.
Dazwischen findet man Jahrhunderte alte Kreuzkuppelkirchen, gemütliche Cafés, Tavernen, Historisches und Modernes – eine unverwechselbare Mischung, die den Geist der Stadt
wiederspiegelt.
Tag 03_Tbilisi
(Tiflis)
Eine der vielen Legenden zur Stadtgründung geht zurück auf die Thermalquellen, die im Osten der Altstadt aus unterirdischen Reservoirs aus dem Boden sprudeln. Hier hat sich im sogenannten Bäderviertel eine ganz eigene Atmosphäre erhalten. Im persischen Stil erbaut, finden sich noch viele der alten Ziegelkuppeln, unter denen sich die eigentlichen Bäder befinden - auch heute noch von früh bis spät in die Nacht gut besucht.
Im Anschluss steht der Besuch des Georgischen Nationalmuseums auf dem Programm, welches neben den Funden aus vorchristlicher, byzantinischer und römischer Zeit auch Exponate aus den ersten georgischen Königreichen präsentiert.
Den Charme der Stadt machen jedoch längst nicht nur die allseits beschriebenen Sehenswürdigkeiten aus. So
erschließt sich das Herz von Tbilisi erst richtig auf einem Abstecher abseits der touristischen Pfade. Bei einem Bummel auf einer der berühmten Flaniermeilen der Stadt, mitten im Gewühle des
riesigen Marktviertels, oder einfach im Café mit Ausblick auf das rege Treiben. Vielerorts entdeckt man Aufbruchsstimmung. Junge enthusiastische Georgier eröffnen hippe Läden, Galerien oder
Cafés. Hier etwas tiefer einzudringen lohnt sich sehr.
Tag 04_Tbilisi – Mzcheta – Stephantsminda
Am Zusammenfluss der beiden wichtigsten Flüsse Ostgeorgiens, Mtkvari und Aragvi – liegt unweit von Tbilisi die Stadt Mzcheta (Mtskheta), das religiöse Zentrum Georgiens. Hoch über dem Flusstal thront auf einem Hügel die Jvari-Kirche, eines der schönsten Beispiele frühgeorgischer Baukunst. Weit öffnet sich das Panorama von hier aus über die Stadt, die Flussebene bis hin zum Hohen Kaukasus.
Unten dann, inmitten der kleinen Stadt und ebenfalls zum UNESCO Weltkulturerbe gehörend, steht die Svetizchoveli Kathedrale, eines der bis heute wichtigsten Gottes-häuser Georgiens. Insbesondere das Innere, die Höhe des gewaltigen Kirchenraumes gepaart mit der strengen Frömmigkeit der allgegenwärtigen Pilger, schenken diesem Gebäude eine ganz besondere Atmosphäre.
Nun führt unsere Route Richtung Norden. Weltbekannt ist die „Georgische Heerstraße“, die etwa 200 km lange
Verbindung, auf dem sich der Austausch zwischen georgischer und russischer Kultur vollzog. Wenn auch heute asphaltiert, so hat die Strecke dennoch kaum an Faszination verloren. Als Bastion gegen
Perser und Osmanen erhebt sich die Ananuri Festung als Relikt vergangener Zeiten.
Weiter führt der Weg in Richtung des Kreuzpasses, die Berge links und rechts der Straße gewinnen mit jedem Kilometer an Höhe, bis man die Almen jenseits der Baum-grenze erreicht. Zwei
Übernachtungen in Stephantsminda
Tag 05_Stephantsminda
Von der Terrasse unseres Hotels eröffnet sich ein atemberaubendes Panorama. Wenn man Glück hat, und das Wetter spielt mit, gibt der Himmel den Blick frei auf einen der höchsten Gletscher des Kaukasus, den Kazbeg (5.047 m).
Darunter, auf einem kleineren grasbewachsenen Hügel in 2.170 m Höhe erkennt man in der Ferne die Silhouette der Gergeti Dreifaltigkeitskirche, umrahmt von steilaufragenden Bergmassiven. Hier fahren wir per Geländewagen hoch, wer mag, kann aber auch einen Teil des Weges zu Fuß zurücklegen und sich dem majestätisch gelegenen Bau über Wiesen mit Kühen und Pferden in der angemessenen Langsamkeit nähern.
Nach einem
Stopp an der Daryaschlucht fahren wir noch ein Stück in Richtung russische Grenze. Wer möchte kann sich z.B. einer kurzen, ca. 1,5 stündigen Wanderung zu einem kleinen Wasserfall anschließen.
Oder aber man lässt sich im Hotel verwöhnen, genießt das Wellness Angebot und vor allem den unglaublichen Blick unserer Hotelterrasse – gefühlt der Balkon Georgiens!
Tag 06_Stephantsminda – Gori – Uplisziche – Achalziche
Heute geht es wieder hinunter in das georgische Kernland, in die Region Kartli. Durch Kartli führte einst die
berühmte Nordroute der Seidenstraße. Unweit der kleinen Stadt Gori, des Geburtsortes von Stalin, liegt die Höhlenstadt Uplisziche am nördlichen Ufer des Mtkvari.
Auf verschiedenen Felsplateaus hat man hier über Jahrhunderte hinweg Wohnhöhlen, Werkstätten, Kirchen und Palastanlagen in den Felsen geschlagen. Auch wenn hier nicht mehr allzu viel erhalten blieb, erstaunen einen nicht nur die z.T. detaillierten Steinmetzarbeiten, die sich insbesondere an den Decken mancher Höhlen zeigen.
Und
wieder ist da diese atemberaubende Lage, der weite Blick über die Flussauen im Tal, der auch diesem Ort einen ganz besonderen Charakter verleiht. Weiter geht es nach Achalziche. Zwei
Übernachtungen innerhalb der Festung in Achalziche.
Tag 07_Achalziche – Vardsia – Achalziche
Eine der landschaftlichen schönsten Strecken führt von Achalziche in Richtung türkische Grenze. Immer entlang der Flußufer des Mtkvari, windet sich die Straße durch die
abgelegene Gegend. Eine unendliche Vielfalt bunter Wiesenblumen sprenkeln die Landschaft mal gelb, dann violet oder rot. Kühe gehen, stehen oder liegen an oder auf der Straße und genießen hier
offensichtlich – wie auf allen Straßen in Georgien - ihre Oberhohheit.
Ziel ist heute das Höhlenkloster Vardzia. Ganz anders als in Uplisziche wurden hier die Behausungen über dreizehn Stockwerke in die senkrechte Felswand geschlagen. Bis zu 2.000 Säle und Kammern
soll Vardzia zählen, 800 Mönche haben hier zur Blütezeit gelebt und bis zu 50.000 Menschen konnte das Kloster bei Gefahr aufnehmen. Einen tiefen Eindruck hinterlässt nicht nur die gesamte Anlage,
sondern auch die mittlerweile restaurierte, in den Stein gehauene Kirche des Klosters mit ihren wunderschönen Fresken.
Tag 08_Achalziche - Kutaissi
Nun führt unsere Route Richtung Norden. Vorbei an Borjomi geht es zunächst zur „Akademie von Gelati“, welche seit 1994 zum UNESCO Welterbe zählt. Als Zentrum des geistigen Lebens ließ König Davit Anfang des 12. Jh. dieses Ensemble, bestehend aus drei Kirchen sowie dem Gebäude der Akademie, errichten. Nach dem Vorbild der Akademie von Konstantinopel wurden hier Wissenschaft und Künste gefördert, Geometrie, Astronomie, Musik und vieles mehr gelehrt.
Kutaissi, die mit 200.000 Einwohnern zweitgrößte Stadt Georgiens, hat sich mit ihren gepflasterten Straßen, baumbestandenen Plätzen und alten Häusern einen besonderen Charme bewahrt. In den Parkanlagen der Stadt flaniert man, spielt Backgammon, trifft sich auf einen Plausch oder joggt unter schattigen Bäumen.
Auf
dem riesigen überdachten Markt findet sich nahezu ganzjährig ein überschwäng-liches Angebot von frischem Obst und Gemüse, Käse, Fisch und Fleisch sowie georgischen Spezialitäten. Hier taucht man
ein, in unverfälschtes georgisches Leben. Eine Übernachtung in Kutaissi
Tag 09_Kutaissi – Zugdidi – Mestia
Heute starten wir zu dem wohl aufregendsten Teil unserer Reise, nach Swanetien. Zunächst führt die Route noch
durch flaches Land bis in die Provinzstadt Zugdidi. Die typischen georgischen Häuser mit ihren großen Veranden verschwinden hinter dem Grün des Weinlaubes. Dann führt die Straße langsam bergan.
Hinter dem Staudamm von Enguri, einem der höchsten Staudämme der Welt, wird die Landschaft immer unberührter. Dichte urwaldähnliche Wälder, wilde Flussläufe, später dann die ersten Bergdörfer mit
den für Swanetien so typischen Wehrtürmen. Eine aufregende, abgeschiedene Region. Zwei Übernachtungen in einer Pension in Mestia
Tag 10_Mestia - Ushgulli - Mestia
Charakteristisch für ganz Swanetien sind die Bergdörfer mit den hohen Wehrtürmen, kleine Schutzburgen, in denen sich die Großfamilien zurückzogen, wenn sie von Feinden oder nach Blutrache sinnenden Familienclans bedroht wurden. Heute gibt es noch etwa 400 dieser Türme. Ein Spaziergang am frühen Morgen, wenn der Bodennebel über den Wiesen und Feldern liegt und nur die Türme aus den Nebelschwaden herausragen, bis dann die Sonne langsam ihre Schatten über die erhabenden Gipfel des Hohen Kaukasus wirft, ist ein unvergleichliches Erlebnis.
Mit Geländewagen begeben wir uns heute auf einer abenteuerlichen Piste weiter in den Hohen Kaukasus. Ziel ist der Ort Ushgulli in 2.400 m Höhe. Hier, zwischen den majestä-tischen, schneebedeckten Berggipfeln, den alten Dörfern mit ihren mittelalterlichen Wehrtürmen - scheinbar am oberen Ende der Welt – fühlt man sich irgendwie aus der Zeit geworfen
Tag 11_Mestia - Batumi
Von Mestia führt unsere Route nun wieder bergab. Vielleicht erhascht man noch einen Blick auf den Gipfel des Ushba, dem so markanten, in seiner Form dem Matterhorn ähnelden Berggipfel. Langsam ändert sich nun nicht nur das Klima sondern auch die Vegetation. Dann kommt irgendwann das Schwarze Meer in Sicht.
Größer könnte der
Kontrast kaum sein. Von den mittelalterlich anmutenden, abgeschie-denen alpinen Bergregionen Swanetiens wird man kurzerhand in eine subtropische Region katapultiert, deren neueste, zum Teil
extravagante Architektur dem georgischen Zeitgeist entspricht. Zwei Übernachtungen in Batumi
Tag 12 / 13_Batumi - Rückflug
Nicht nur aufgrund der Bedeutung seines Hafens, erlebte Batumi in den letzten Jahren einen gewaltigen Investitionsboom, der im transkaukasischen Raum seinesgleichen sucht. So entstand ein zum Teil skurriles Mixtum Compositum aus extravaganten Hochhausbauten und den mediterran anmutenden Bauten der Altstadt aus der Wende zum 20. Jh. Spannend ist ein Streifzug durch die Stadt allemal und der Blick in manchen Hinterhof gewährt interessante Eindrücke.
Eine der größten Sehenswürdigkeit der Stadt ist jedoch der etwas außerhalb auf einer Landzunge gelegene, 120 Hektar große Botanische Garten. Neun verschiedene geogra-phische Zonen, mit insgesamt 5000 Arten, darunter ein Stück kolchischen Regenwaldes mit Farnen und Lianen, die weiten Ausblicke auf das Meer und die Stadt in der Ferne, machen den Besuch zu einem besonderen Erlebnis.
Hier und später vielleicht in einem der Cafés an der Promenade kann man die Seele noch einmal richtig baumeln lassen, bevor es am nächsten Morgen von Batumi aus zurück in heimische Gefilde geht.